Youri Laubscher González, geboren 1969 in Biel/Bienne, erforscht seit über 30 Jahren die Schnittstelle zwischen künstlerischer Vision und gestalterischer Meisterschaft. Er wurde in Grafikdesign an der Schule für Angewandte Kunst in La Chaux-de-Fonds ausgebildet und entwickelte sein kreatives Universum durch Kooperationen in Barcelona, Zürich, Basel, Solothurn und Bern. Heute lebt er in Bern mit seiner Partnerin und widmet sich vollständig der Kunst, in der er Malerei, Performance und digitale Kreation verbindet.
Er ist zudem Vater einer Tochter.
Zwischen Materie und Illusion:
Eine Suche nach Transformation
Mein künstlerischer Ansatz ist hybrid und bewegt sich zwischen dem Greifbaren und dem Digitalen. Auf Leinwand oder Papier setzen Malerei und Zeichnung einen ersten, rohen und instinktiven Impuls. Diese physische Dimension wird durch digitale Arbeit erweitert, in der das Bild durch grafische Eingriffe, visuelle Experimente und performative Elemente weiterentwickelt wird. Das eine ersetzt das andere nicht: Sie stehen in Wechselwirkung, überlagern sich, widersprechen sich manchmal und schaffen ein dynamisches Gleichgewicht zwischen Materialität und Virtualität.
Ich suche den Moment, in dem die Geste sich der Kontrolle entzieht, wenn der Zufall zur Schöpfung wird. Beeinflusst von Künstlern wie Goya, Giacometti und Francis Bacon, entwickle ich eine Ästhetik, in der Chaos und Struktur koexistieren und das Unvollendete eine eigene Sprache bildet.
In meiner Arbeit bewahrt jedes Medium seine eigene Identität und wird zugleich durch das andere bereichert. Die Spontaneität der physischen Geste verbindet sich mit der Offenheit und den experimentellen Möglichkeiten des Digitalen. Durch die Schichtung von Texturen und die Spannung zwischen Materialität und Immaterialität erschaffen meine Arbeiten schwebende Räume, in denen das Persönliche auf das Universelle trifft.
Wie in der Art Brut feiere ich die Imperfektion, die Intuition und das Rohe – Elemente, die dem Bild eine eigene, schwer fassbare und sich ständig wandelnde Existenz verleihen.
Meine Arbeit sucht weder nach einer absoluten Wahrheit noch nach festen Aussagen. Sie ist ein Experimentierfeld, eine Einladung, unser Verhältnis zu Bildern, zur Erinnerung und zur unaufhörlichen Transformation, die unsere Wahrnehmung der Welt und von uns selbst formt, neu zu definieren...